Nach langer Pause habe ich mir im neuen Jahr einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Zu den größten und schwierigsten Aufgaben eines Schnitzers gehört aus meiner Sicht das Schnitzen einer menschlichen Figur. Die Gefahren beginnen schon bei der Einhaltung der Proportionen: Wer hier daneben greift, kann das Holz gleich für den heimischen Ofen vorbereiten, dann hat man wenigstens noch etwas davon.
Die Körperhaltung spielt bereits beim ersten Anblick eine entscheidende Rolle ob uns eine Figur gefällt oder nicht. Dies muss man beim ausbloggen (grobes freisägen mit der Kettensäge) einer Figur unbedingt beachten.
Wurde die Form grob definiert, kann mit den Feinarbeiten begonnen werden.
Ob Nase, Mund, Bart oder Finger hat hier jede Arbeit seine Feinheiten und Raffinessen. Bis zur perfekten menschlichen Figur ist es ein langer Weg!
Der Cowboy wurde aus einem Eichenstamm von ca. zwei Metern gesägt. Er selbst ist ca. 1,90 Meter groß. Mit dem Troghöhler habe ich am ersten Tag den Splint des Stammes entfernt und in groben Zügen die Proportionen aufgezeichnet. Mein erster Arbeitsschritt mit der Kettensäge war das Aussägen des Hutes und die Platzierung von Nase, Augen und Mund. An Kopfform, Ohren usw. hab ich mich mit der Kettensäge dann vorsichtig ran getastet. Anschließend wurden Schultern, Arme und Hände, wie auch die Beine in groben Zügen freigelegt. Die Pausen werden sinnvollerweise immer wieder dazu genutzt um die Figur ausgiebig von allen Seiten zu betrachten. Der auf den Bildern gezeigte Cowboy ist innerhalb von drei Werktagen entstanden, daher habe ich mich mit Feinheiten etwas zurück gehalten. Mittlerweile hat er einen schönen Platz im heimischen Garten erhalten. Bei Interesse an einer solchen Figur, dürfen sie sich
