Im Mai 2021 habe ich hier einen Bericht über den Bau unseres Sandkastens veröffentlicht. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich lediglich die grundsätzlichen Dinge am Schiff fertiggestellt. Nach der Montage der Wikingerschilder an den Bordwänden musste ich das Projekt unterbrechen. Die Prioritätenliste wurde neu sortiert. So ergab sich eine fast einjährige Pause. Doch im Frühjahr musste ich handeln. Wer meinen ersten Beitrag zum Wikingersandkasten gelesen hat weiß, dass ich im Bootskörper eine Kiste zum Einräumen der Sandspielsachen eingebaut hatte. In der Kiste landeten natürlich nicht nur die Sandspielsachen. Zahlreiche Schaufeln Sand hatten sich über die letzte Saison dort angesammelt. Den Winter über sind die Bretter daher kaum abgetrocknet. Das Holz war schon leicht aufgeweicht und drohte bald durchzubrechen. Ein weiteres Jahr hätte die Kiste im Bootsinneren also nicht überlebt. Daher hab ich mir noch einmal grundsätzlich überlegt, wie Staunässe am Schiff zu vermeiden ist. Nach einigen Tagen bin ich zum Entschluss gekommen die Kiste auszubauen. Statt dessen habe ich zwei kleine Bänkchen im Schiffsinneren montiert. Auf dem Boden haben wir einige Schubkarren Kies gleichmäßig verteilt. Außerdem habe ich die Bretter, quasi das Schiffsdeck noch einmal demontiert, angeschliffen und gestrichen. Bei der Montage habe ich größere Zwischenabschnitte frei gelassen.
Mexikanerbank aus Eichenholz
Anfang 2021 wurde ich angefragt, ob ich nicht für meinen Arbeitgeber eine Figur aus Holz erstellen könnte. Grundsätzlich habe ich mich sehr gefreut an meinem Arbeitsplatz etwas für unseren Garten herzustellen. Da ich im Bezug auf die Figurenauswahl völlig frei war habe ich mich für etwas „Menschliches" entschieden. Die Figur sollte auch nicht nur irgendwo herumstehen, nein Sie sollte eine Funktion haben. Also musste eine Bank her. Und da das Schnitzen von Gesichtern ohnehin eine sehr schwierige Angelegenheit ist, habe ich mich dafür entschieden für dieses Projekt auf ein Gesicht zu verzichten.
In den letzten Wochen beschäftige ich mich immer, wenn ich dazu komme, mit einem neuen Projekt: Einem rustikalen Wikinger-Stuhl. An den Wikingerschiff-Sandkasten der Kinder möchte ich noch Zierleisten mit keltischen Mustern anbringen, dies hat mich auf die Idee gebracht, das Ganze erst einmal zu üben.
Aus meinem Holzbestand habe ich mir zwei Nussbaumbohlen ausgesucht, um daraus einen Wikingerstuhl zu bauen. Damit das Ganze auch zum Hingucker wird, möchte ich am Stuhl keltische Verziehrungen anbringen. Doch wie geht das?
Eine sehr schöne Beschäftigung und mal was ganz anderes war dieser Auftrag, den ich – im Gegensatz zu großen Schnitzaufträgen – ganz gemütlich an einem heißen Sommertag ausgeführt habe.
Aus dem Bekanntenkreis wurde ich angefragt, ob ich anlässlich einer Hochzeit einen Namenszug schnitzen könne. Das Brautpaar sollte ein Türschild mit dem gemeinsamen Namen bekommen.
Als erstes wurde das Herz von meinem Auftraggeber auf der Baumscheibe angebracht. Mit Hilfe der gewählten Schriftart habe ich mir dann eine Vorlage erstellt und auf das Holz übertragen.
Einer meiner ersten mehrtägigen Schnitzaufträge kam aus Memprechtshofen. Ein mächtiger Nussbaum musste aus Alters- bzw. Sicherheitsgründen weichen. Daher war er von seinem Besitzer zurückgeschnitten worden, so dass noch 2,20 Meter vom Stamm stehen geblieben sind.
Die erste Sichtung des Projektbaumes war vielversprechend: Da die starken Äste ebenfalls an Ort und Stelle lagen konnten diese wunderbar mit in das Projekt eingebunden werden. Der Besitzer hatte auch schon eine Idee: Aus ihnen sollten zwei Bänke entstehen, eine auf jeder Seite der Figur.
Vor Kurzem wurde ich gefragt, ob ich "auch Adler kann". Diese Frage habe ich zum Anlass genommen in meinem Bilderarchiv zu stöbern um mal zu schauen, welche Adler ich schon geschnitzt habe. Einen meiner Lieblingsadler möchte ich Euch hier zeigen. Es ist nicht nur so, dass ich den Vogel für gut gelungen halte - gerne erinnere ich mich auch an die Gastfreundschaft der Auftraggeber zurück. Die Einladung zum Mittagessen oder der Plausch nach getaner Arbeit behalte ich bei diesem Auftrag in schöner Erinnerung.
„Gute Kunst sollte funktional sein. Wie ein schöner Tisch, Stuhl oder Mantel.
Und wenn einer behauptet, er habe seine Seelenqualen in Kunst transformiert, sollte man sofort die Flucht ergreifen.“
(Hugh Grant)
Dieses Zitat könnte man als Leitsatz für unseren Terrassentisch nehmen, der nun fertiggestellt ist und über den wir uns jeden Tag freuen!
Die Tischplatte besteht aus dem der Länge nach aufgesägten Stamm einer Schwarzkiefer, die früher bei uns im Garten stand. Um die gewünschte Breite zu erreichen wurden drei Bohlen nebeneinandergelegt. Das Untergestell wollte ich zunächst selbst bauen, habe dann aber ein sehr schönes und passendes Gestell im Internet zum Kauf gefunden. Da sich die nächsten Projekte bereits in der Warteschleife befinden habe ich mich dazu entschieden, das Gestell zu bestellen.
Arbeiten an Haus und Garten sind fast abgeschlossen…dachte ich. Aber immer wieder melden die Kinder den Wunsch nach einem größeren Sandkasten an. Die üblichen Rutschbahnen, Spieltürme in Kombination mit Sandkästen möchten wir im Garten vermeiden. Ist nicht so unser Ding. Außerdem sind nach den Abrissarbeiten unseres alten Hauses auch noch verschiedene Balken eingelagert. Diese würden sich gut eignen, um ein eigenes „Sandkastenprojekt“ umzusetzen.
Den ganzen Winter über wurden also Ideen gesammelt und wieder verworfen bis unser ältester Sohn irgendwann entschieden hat, dass es ein Wikingerschiff werden soll. Diese Idee hat uns gut gefallen, da so auch um den Sandkasten herum noch einige Spielmöglichkeiten geschaffen werden konnten.
Nach langer Pause habe ich mir im neuen Jahr einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Zu den größten und schwierigsten Aufgaben eines Schnitzers gehört aus meiner Sicht das Schnitzen einer menschlichen Figur. Die Gefahren beginnen schon bei der Einhaltung der Proportionen: Wer hier daneben greift, kann das Holz gleich für den heimischen Ofen vorbereiten, dann hat man wenigstens noch etwas davon.
Die Körperhaltung spielt bereits beim ersten Anblick eine entscheidende Rolle ob uns eine Figur gefällt oder nicht. Dies muss man beim ausbloggen (grobes freisägen mit der Kettensäge) einer Figur unbedingt beachten.