Vor Kurzem wurde ich gefragt, ob ich "auch Adler kann". Diese Frage habe ich zum Anlass genommen in meinem Bilderarchiv zu stöbern um mal zu schauen, welche Adler ich schon geschnitzt habe. Einen meiner Lieblingsadler möchte ich Euch hier zeigen. Es ist nicht nur so, dass ich den Vogel für gut gelungen halte - gerne erinnere ich mich auch an die Gastfreundschaft der Auftraggeber zurück. Die Einladung zum Mittagessen oder der Plausch nach getaner Arbeit behalte ich bei diesem Auftrag in schöner Erinnerung.
Einer meiner ersten mehrtägigen Schnitzaufträge kam aus Memprechtshofen. Ein mächtiger Nussbaum musste aus Alters- bzw. Sicherheitsgründen weichen. Daher war er von seinem Besitzer zurückgeschnitten worden, so dass noch 2,20 Meter vom Stamm stehen geblieben sind.
Die erste Sichtung des Projektbaumes war vielversprechend: Da die starken Äste ebenfalls an Ort und Stelle lagen konnten diese wunderbar mit in das Projekt eingebunden werden. Der Besitzer hatte auch schon eine Idee: Aus ihnen sollten zwei Bänke entstehen, eine auf jeder Seite der Figur.
Eine sehr schöne Beschäftigung und mal was ganz anderes war dieser Auftrag, den ich – im Gegensatz zu großen Schnitzaufträgen – ganz gemütlich an einem heißen Sommertag ausgeführt habe.
Aus dem Bekanntenkreis wurde ich angefragt, ob ich anlässlich einer Hochzeit einen Namenszug schnitzen könne. Das Brautpaar sollte ein Türschild mit dem gemeinsamen Namen bekommen.
Als erstes wurde das Herz von meinem Auftraggeber auf der Baumscheibe angebracht. Mit Hilfe der gewählten Schriftart habe ich mir dann eine Vorlage erstellt und auf das Holz übertragen.
In den letzten Wochen beschäftige ich mich immer, wenn ich dazu komme, mit einem neuen Projekt: Einem rustikalen Wikinger-Stuhl. An den Wikingerschiff-Sandkasten der Kinder möchte ich noch Zierleisten mit keltischen Mustern anbringen, dies hat mich auf die Idee gebracht, das Ganze erst einmal zu üben.
Aus meinem Holzbestand habe ich mir zwei Nussbaumbohlen ausgesucht, um daraus einen Wikingerstuhl zu bauen. Damit das Ganze auch zum Hingucker wird, möchte ich am Stuhl keltische Verziehrungen anbringen. Doch wie geht das?
Mexikanerbank aus Eichenholz
Anfang 2021 wurde ich angefragt, ob ich nicht für meinen Arbeitgeber eine Figur aus Holz erstellen könnte. Grundsätzlich habe ich mich sehr gefreut an meinem Arbeitsplatz etwas für unseren Garten herzustellen. Da ich im Bezug auf die Figurenauswahl völlig frei war habe ich mich für etwas „Menschliches" entschieden. Die Figur sollte auch nicht nur irgendwo herumstehen, nein Sie sollte eine Funktion haben. Also musste eine Bank her. Und da das Schnitzen von Gesichtern ohnehin eine sehr schwierige Angelegenheit ist, habe ich mich dafür entschieden für dieses Projekt auf ein Gesicht zu verzichten.
Nach langer Pause habe ich mir im neuen Jahr einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Zu den größten und schwierigsten Aufgaben eines Schnitzers gehört aus meiner Sicht das Schnitzen einer menschlichen Figur. Die Gefahren beginnen schon bei der Einhaltung der Proportionen: Wer hier daneben greift, kann das Holz gleich für den heimischen Ofen vorbereiten, dann hat man wenigstens noch etwas davon.
Die Körperhaltung spielt bereits beim ersten Anblick eine entscheidende Rolle ob uns eine Figur gefällt oder nicht. Dies muss man beim ausbloggen (grobes freisägen mit der Kettensäge) einer Figur unbedingt beachten.
Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt war, dass ich keine feste Vorgabe hatte, welche Figur entstehen soll, sondern nur ein Thema. Der Besitzer sagte zu mir: „ Ich trinke gerne Wein. Das darf man der Skulptur ansehen.“ Durch die Nähe zur Straße war mir bewusst, dass die Skulptur ein Blickfang werden würde. Es musste also etwas ganz besonderes werden!
Der Besitzer hat einen Baum im Vorgarten zurückgeschnitten, so dass ein etwa 2 Meter hoher Stumpf übrig blieb. Lange habe ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht wie ich das Thema bei diesem Projekt umsetzten möchte.
Zum 40. Dirigentenjubiläum beim Musikverein Harmonie Leutesheim war schnell klar: hier muss ein originelles Geschenk her. Doch was? In einer kleinen Runde habe ich den Vorschlag gemacht, man könne doch eine Bank mit musikalischem Motiv sägen: ein Unikat, passend zum Thema – das hat nicht jeder!
Der Vorschlag fand Zuspruch und damit konnte es losgehen. Einen aufgesägten Eichenstamm hatte ich auf Lager, der konnte prima für die Sitzfläche und Rückenlehne verwendet werden.
Das Holz für das Motiv fand sich ebenfalls sehr schnell auf meinem Schnitzplatz. Die Bank sollte ohne größere Schnörkel auskommen, d.h. lediglich der Violinschlüssel an der Seite sollte herausgearbeitet werden.
Arbeiten an Haus und Garten sind fast abgeschlossen…dachte ich. Aber immer wieder melden die Kinder den Wunsch nach einem größeren Sandkasten an. Die üblichen Rutschbahnen, Spieltürme in Kombination mit Sandkästen möchten wir im Garten vermeiden. Ist nicht so unser Ding. Außerdem sind nach den Abrissarbeiten unseres alten Hauses auch noch verschiedene Balken eingelagert. Diese würden sich gut eignen, um ein eigenes „Sandkastenprojekt“ umzusetzen.
Den ganzen Winter über wurden also Ideen gesammelt und wieder verworfen bis unser ältester Sohn irgendwann entschieden hat, dass es ein Wikingerschiff werden soll. Diese Idee hat uns gut gefallen, da so auch um den Sandkasten herum noch einige Spielmöglichkeiten geschaffen werden konnten.
Da sich mein Schnitzplatz im freien Feld befindet bin ich dem Wetter nahezu schutzlos ausgeliefert - bei schlechtem Wetter ist eine Alternative im Trockenen daher nicht schlecht. Diese kleine Eule war ein „Spaßprojekt“ an einem Regentag.
Beim Schnitzen mit der Kettensäge fallen immer wieder relativ große Holzstücke als Verschnitt an. Diese eignen sich prima für kleinere Kunstwerke. Mit der Bandsäge habe ich mir einen Quader für diese Eule zugesägt. Anschließend wurde die Eule aufgezeichnet und die Umrisse ebenfalls mit der Bandsäge ausgesägt. Ohren, Schwanzfeder und Füße wurden dadurch schon sichtbar gemacht.
Ein Objekt, das immer wieder gerne gekauft wird, sind die Deko-Holzschalen. Ich habe für einen Weihnachtsmarkt vor einigen Jahren mehrere dieser Schalen angefertigt und sie - weihnachtlich dekoriert - zum Verkauf angeboten. Die Schalen kamen sehr gut an, da sie sehr vielseitig eingesetzt werden können. Sicher gibt es noch weitere Verwendungsmöglichkeiten als die hier beschriebenen - falls jemand eine andere Idee hat, freue ich mich über eine Nachricht! Holzschalen wie diese biete ich laufend an und werden sicher auch bei den nächsten (Weihnachts-)märkten wieder mit im Programm sein.